Digitale Transformation und Internet der Dinge
Die digitale Transformation stellt Unternehmen vor enorme Herausforderungen – Künstliche Intelligenz, Smarte Services und Plattformökonomie sind nur einige der Themen, die Organisationen zur Zeit Innovations- und Transformationsfähigkeit abverlangen. Gleichzeitig bietet die Veränderung aber auch große Chancen, beispielsweise zur effizienteren Gestaltung von Prozessen oder der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Ein Teil der digitalen Transformation besteht darin, sich mit dem Wandel hin zu einem »Internet der Dinge« oder »Internet of Things« (IoT) auseinanderzusetzen. Für Industrieunternehmen ist dabei speziell das »Industrial Internet of Things« (IIoT) interessant.
Digitale Transformation – Smarter Umgang mit Herausforderungen und veränderten Marktbedingungen
Digitale Transformation bedeutet zunächst einmal, Prozesse zu digitalisieren, die vorher nicht-digital ausgeführt wurden. Unternehmen können dadurch bestehende Probleme manueller Prozesse lösen, neue Kundenerlebnisse bieten und sich an veränderte Marktbedingungen anpassen. Zudem eröffnen sich durch digitale Transformation neue Geschäftsmodelle und mögliche Weiterentwicklungen für bestehende Ansätze. In einer Studie von Techconsult und der Telekom aus dem Jahr 2019 wurden Unternehmen unter anderem zu den positiven Auswirkungen von Digitalisierungsmaßnahmen befragt. Als wichtigste Punkte nannten die Befragten vereinfachte Prozesse (52%) und Kundenzufriedenheit (50%) sowie Service- und Produktqualität (47%).
Laut einer 2020 veröffentlichten Untersuchung des Fraunhofer Business Innovation Engineering Center gehören zu den größten Herausforderungen insbesondere für KMU die Rekrutierung von Fach- und Führungskräften sowie Auszubildenden, die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und die Bindung zu den Mitarbeitenden – kurzum, das richtige Personal zu finden und auch zu halten. Ein wichtiger Faktor dabei ist das Angebot von flexiblen und attraktiven Arbeitsformen, die eine ausgeglichene Work-Life-Balance ermöglichen. Digitale Transformation spielt auch hier eine große Rolle, denn IT-technische Ausstattung und entsprechende Software bilden die Grundlage für orts- und zeitflexibles Zusammenarbeiten.
Im Zusammenhang mit Digitaler Transformation fällt häufig das Stichwort Künstliche Intelligenz (KI). KI-Anwendungen sind zur selbstständigen und selbstoptimierenden Ausführung von definierten Aufgaben fähig, was sich Unternehmen beispielsweise zur Optimierung von Prozessen zunutze machen können. Zudem eröffnet KI Möglichkeiten zum Angebot neuartiger Produkte und Dienstleistungen.
Mit dem »Industrial Internet of Things« zur intelligenten Produktion
Ein Teilbereich der digitalen Transformation kann darin bestehen, an geeigneten Stellen im Unternehmen IoT-Technologie einzuführen. Der Begriff »Internet of Things« meint die Vernetzung von physischen und virtuellen Elementen in einem gemeinsamen System mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnik. Im Bereich von Konsumgütern kommt IoT-Technologie beispielsweise in Form von Smart-Home-Anwendungen zum Einsatz. Von besonderem Interesse im Industriebereich ist das »Industrial Internet of Things« (IIoT).
Im Rahmen des IIoT sollen Maschinen und Sensoren durch industrielle Software miteinander vernetzt werden, um Daten zu sammeln und Prozesse zu optimieren. Sogenannte Cyberphysical Systems oder Cyberphysische Systeme (CPS) spielen quasi per Definition eine Schlüsselrolle bei der Implementierung von IIoT. Denn kennzeichnend für CPS ist die Verknüpfung von informationstechnischen mit physischen bzw. mechanischen Komponenten innerhalb eines Systems – also genau das, worum es bei IIoT-Ökosystemen geht. Cyberphysische Systeme kommen in der Produktion schon heute in vielseitiger Weise zum Einsatz. Die Bandbreite der möglichen Anwendungsfälle reicht dabei von smarten Sensorsystemen bis hin zur digitalen Einbettung von Arbeitsplätzen. Mit dem Voranschreiten der Entwicklung von IIoT ist zu erwarten, dass sich CPS noch weiter in der industriellen Produktion etablieren werden.