Modularisierung als Maßnahme zur Treibhausgasreduktion
Kosmetiktheke zur Warenpräsentation – Beispiel Börlind © ARNO Group
Warenpräsentationen haben besonders im Bereich der Kosmetikprodukte einen Einfluss auf das Kaufverhalten der Kunden. Deshalb ist eine hohe Individualität dieser gewünscht. Aktuell werden die Warenpräsentationen nach einer Nutzung dem Lebensende zugeführt. Durch eine Modularisierung in Grundelemente und kundenspezifische Elemente könnten einzelne Bauteile ggf. mehrfach genutzt werden und so eventuell Treibhausgasemissionen vermieden werden. Ziel des Projekts besteht in der Bestimmung des Treibhausgasreduktionspotentials durch eine Modularisierung solcher Warenpräsentationen.
Problem- und Zielbeschreibung
Warenpräsentationen haben einen großen Einfluss auf den Kunden am Point of Sale und können darüber entscheiden, welches Produkt vom Kunden gekauft wird. Dadurch ist aus marketingstrategischer Sicht eine hohe Individualität in den meisten Fällen erwünscht. Nach ihrem Einsatz werden Warenpräsentationen durch die hohe Individualität dem Lebensende zugeführt, auch wenn sie wenig bis keine Mängel aufweisen. Im Rahmen dieses Projekts soll anhand von Kosmetikdisplays untersucht werden, inwiefern Modularitätsmaßnahmen der Warenpräsentationen zur Reduktion an Treibhausgasen führen kann. Unter Modularität wird hier verstanden, dass einzelne Bauteile nach Nutzung einer Warenpräsentation modular ausgebaut werden können und so zur Produktion neuer Warenpräsentationen genutzt werden können. Eine Einsparung kann hier also durch die Produktion weniger Bauteile durch Mehrfachnutzung der bestehenden Bauteile erzielt werden, jedoch ist die Mehrfachnutzung mit einem intensiveren Logistikprozess verbunden. Ziel ist es alle zusätzlichen Aufwände der Modularitätsmaßnahme kritisch zu betrachten und gegen die potentielle Einsparung abzuwägen, um so ein Gesamteinsparpotential durch die Umsetzung einer Modularität zu bestimmen.
Produktion einer Kosmetiktheke bei ARNO – Beispiel Börlind Bildquelle: ARNO Group
Detaillierter Projektablauf
Um eine Beurteilung des Treibhausgaspotential zu ermöglichen, benötigt es eine Datenerhebung der Massen- und Energieströme der Produktion einer Warenpräsentation durch ARNO. Hieraus wird eine Lebenszyklusmodellierung und anschließender Identifizierung von Hotspots auf Bauteilebene des Referenzprodukts erstellt. Auf Grundlage der Hotspots soll ein erstes Konzept von Modularisierungsmöglichkeiten einzelner Bauteile von den Projektpartnern entwickelt werden. Diese Modularisierungsmöglichkeiten sollen in einem Workshop diskutiert und aufgezeigt werden. Die anschließende Beurteilung des Treibhausgasreduktionspotentials erfolgt durch das S-TEC ZKP. Die daraus entstehenden Erkenntnisse sollen auch anderen Unternehmen in Baden-Württemberg eine Richtungssicherheit geben, ob und wie viel Treibhausgase durch Modularität als Maßnahme potentiell eingespart werden können.
Projektnutzen
- Entscheidungshilfe zur Implementierung von Modularität von Produkten mit hoher Individualisierung
- Reduktionspotentiale bei den Treibhausgasemissionen durch Modularität als Maßnahme werden für Unternehmen sichtbar
- Maßnahmen zur Treibhausgasminderung für Entscheidungen im Produktlebenszyklus werden aufgezeigt
Projektnutzen in einem Satz
Reduktionspotentiale (Treibhausgasemissionen und Material) durch Modularisierung komplexer und (noch) individueller Produkte werden sichtbar gemacht und ganzheitlich beleuchtet.
Zitate von Kunden
Wir freuen uns auf dieses Leuchtturmprojekt für nachhaltige Entwicklung. Durch die Zusammenarbeit mit S-TEC ZKP und engagierten Partnern haben wir die besten Voraussetzungen, Treibhausgasreduktionspotenziale zu identifizieren, zu bilanzieren und THG-Emissionen bei Displays nachweislich zu senken.
Corinna Geltenbort, ESG Manager bei ARNO
Wir erhoffen uns von diesem Gemeinschaftsprojekt, die größten Hebel in Bezug auf die Treibhausgasreduktion zu identifizieren und daraus die Design for Recycling Guidelines für die Warenpräsentation der Zukunft ableiten zu können.
Daniela Soukup, Expert, Corporate Responsibility, cosnova GmbH