Minderung der Treibhausgasemissionen durch den Einsatz von Verpackungen auf Basis von Getreidespelzen als Ersatz konventioneller Transportschutzverpackungen
Eine mögliche biogene Substitutionsalternative für Verpackungen aus expandiertem Polystyrol (EPS) bieten Lösungen auf Basis von Getreidespelzen. Im Projekt sollen anhand eines Beispielmaterials (RECOU) überprüft werden, unter welchen Rahmenbedingungen diese Art von Ersatzstoff zur Reduktion von Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus beitragen können. Daraus wird eine Entscheidungshilfe abgeleitet, welche es Unternehmen erlaubt, anhand individueller Kriterien eine mögliche Substitution hinsichtlich Reduktionspotentiale der Treibhausgasemissionen zu bewerten.
Problem- und Zielbeschreibung
Für Unternehmen besteht besonders bei neuartigen, biogenen Alternativen die Schwierigkeit quantitave Abschätzung zu den Umweltwirkungen von Verpackungsmaterialen zu treffen. Das Projekt bietet die Möglichkeit, Verpackungslösungen künftig generell anhand eines nachvollziehbaren Vorgehens schnell und richtungssicher auf ihre Reduktionspotentiale bezüglich Treibhausgasemissionen zu prüfen.
Einen klaren Mehrwert für Anwender von Verpackungen bietet vor allem die zu entwickelnde Entscheidungshilfe. Diese liefert anhand unternehmensspezifischer Parameter eine Einschätzung, wann kunststoffbasierte Verpackungen sinnvollerweise durch auf biologischen Reststoffen basierende Lösungen ersetzt werden sollten. Somit kann diese Maßnahme zuverlässig auf Ihre Effektivität zur Reduktion von Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus geprüft werden. Die im Projekt erarbeiteten Erkenntnisse können in ihrer Struktur anschließend auf weitere reststoffbasierte, biogene Materialien übertragen werden.
Projektablauf
Um eine Beurteilung des Treibhausgaspotential zu ermöglichen, benötigt es eine Datenerhebung der Massen- und Energieströme der Produktion durch PROSERVATION. Hieraus wird eine Lebenszyklusmodellierung des Referenzprodukts und Alternativen erstellt,
Die Modellierung basiert auf verschiedenen Szenarien, wie der Transportdistanz oder Lebensende. Durch die Szenarien werden verschiedene Umweltbilanzen erstellt, wodurch ein Konzept zur Entscheidungshilfe angefertigt werden kann.
Die Entscheidungshilfe kann nun von verschiedenen Unternehmen angewendet werden, um parametrisierte Quantifizierungen der Verpackungslösungen zu erhalten, anhand derer Entscheidungen zur Treibhausgasemissionsreduktionen getroffen werden können.
Projektnutzen
- Entscheidungshilfe zur Substitution von Transportschutzverpackungen
- Transparente Darstellung und Aufzeigen der Treibhausgase von unterschiedlichen Transportschutzverpackungen
- Reduktionspotentiale der Treibhausgase von Verpackungen werden für Unternehmen sichtbar
- Maßnahmen zur Treibhausgasminderung für Entscheidungen im Produktlebenszyklus werden aufgezeigt
Reduktionspotentiale durch Einsatz von Reststoffverpackungen einfach sichtbar machen.
Als frühphasiges, produzierendes Unternehmen fehlen oftmals sowohl die Mittel als auch die Klarheit der Prozesse für ganzheitliche Lifecycle Analysen. Umso hilfreicher sind iterative Messungen der Ökobilanz, um von Beginn an Emissionstreiber im Herstellungsprozess zu identifizieren und zu vermeiden.
Nils Bachmann, PROSERVSTION