Entwicklung eines Tool-Konzepts zur Darstellung des energetischen Aufwands bei Nutzung einer Flächentemperierung

© HAUFE Deckensysteme GmbH

Im Projekt wird ein Konzept für ein Tool erstellt, das vorhandene Daten und Berechnungen aus der Lebenszyklusanalyse (LCA) möglichst übersichtlich und transparent darstellt und so die benötigten Informationen und Bedingungen für einen nachhaltigen Einsatz von Flächentemperierungselementen liefert. Ein ideales Tool stellt den Zusammenhang zwischen technischen Auslegungsgrößen und deren Einfluss auf die Ökobilanz dar. So können LCA Informationen verständlicher vermittelt werden und einen Beitrag zur nachhaltigen, energetisch optimierten Gebäudetemperierung leisten.

Problem- und Zielbeschreibung

Wärmeübergabesysteme sind ein wesentlicher Bestandteil zur Temperierung von Gebäuden. Sie haben einen großen Einfluss auf die Effizienz des Energiesystems und die daraus resultierenden Umweltwirkungen in der Nutzungsphase. Gleichzeitig können Sie jedoch auch große Flächen im Gebäude belegen und daher einen größere Anteil an dem Umweltwirkungen haben, die bei der Herstellung und am Lebensende entstehen. Umweltproduktdeklarationen von Bauprodukten beinhalten häufig nur die Herstellungsphase und das Lebensende, da der Energiebedarf der Nutzungsphase immer ein Stück weit individuell und vom betrachteten Raum abhängig ist.

Außerdem besteht die Problematik oft darin, dass energetische Vorteile von mehreren Faktoren abhängen und deswegen nicht direkt erkennbar beziehungsweise erfassbar sind. Das Zusammenspiel einiger Faktoren wird hierbei nur selten mir anderen Erfahrungswerten verglichen. So können Kund*innen oder auch TGA-Beauftrage nur schwer Aussagen über den gesamten Lebenszyklus (Herstellung, Nutzung, Lebensende) von energieffizienten Flächentemperierungssystemen im Vergleich mit anderen Übergabesystemen treffen.

Als Lösungsansatz ist hierfür die Konzeptionierung eines Tools oder Dashboards vorgesehen, welches die unterschiedlichen Faktoren und Lebenszyklusphasen in Zusammenhang bringt. Hierbei können verschiedene Indikatoren (Heizlast, Kühllast, Nutzenergie Heizen, Nutzenergie Kühlen) mit der Auswahl von verschiedenen Übergabesystemen kombiniert werden, sodass die Darstellung der Umweltwirkungen über den Lebenszyklus ermöglicht wird. So kann ein solches Tool einen maßgeblichen Beitrag zur nachhaltigen, energetisch optimierten Gebäudetemperierung leisten. Endverbraucher und Planer bekommen mittels eines solchen Tools die Möglichkeit, die Produkte auf Basis wissenschaftlicher Methoden und Daten zu vergleichen und eine fundiertere Kaufentscheidung zu treffen.

Detaillierter Projektablauf

Für die Konzeptionierung des Tools werden verschiedenen Referenzprodukte, darunter das Lamellensystem der Firma Haufe, analysiert. Die technischen Daten und Aufbau der Systeme werden über Datenblätter verschiedenere Hersteller ermittelt und als Referenz angelegt. Anschließend werden die Massen im Heiz-und Kühlfall sowie die verschiedenen Vorlauftemperaturen ermittelt. Hierdurch ist eine Bewertung der Nutzungsphase möglich.

Für die Ökobilanz der Herstellung werden frei zugängliche Daten der Ökobaudat oder EPD-Daten genutzt. Die berechneten Paramater werden in das Tool integriert, sodass bei späterer Eingabe der Rahmenbedingungen, wie Heiz- oder Kühllast, automatisiert Umweltwirkungen zu den verschiedenen Lebenszyklen errechnet und visualisiert werden können.

Projektnutzen

  • Aufzeigen des Einflusses verschiedener Indikatoren der Flächenbeheizung auf die Ökobilanz
  • Vergleich verschiedener Übergabesysteme unter Berücksichtigung von Einflüssen auf Herstellung, Nutzungsphase und Lebensende
  • Entscheidungshilfe zur nachhaltigen Bewertung von Flächentemperierungssystemen

Zusammenhang zwischen Nutzungsindikatoren und deren Auswirkungen auf die Ökobilanz von verschiedenen Temperierungssystemen verstehen.

Wir freuen uns schon sehr auf den Einsatz des Tools in der Praxis, denn das visuelle Dashboard wird uns bei der Präsentation eine große Hilfe sein, die komplexen Zusammenhänge zwischen Gebäudekontext, Nutzungsdauer und der Energieeffizienz in einfacher verständlicher Form dazustellen.

Ute Schmalseder, Chief Operating Officer, HAUFE Deckensysteme

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