GreenAcoustics – Integration von Nachhaltigkeitskennzahlen in raumakustische Auslegungen
Im Projekt GreenAcoustics der Karl Späh GmbH & Co. KG und dem S-TEC ZKP wird ein innovatives Verfahren konzipiert und prototypisch umgesetzt, das raumakustische und ökologische Aspekte kombiniert, um Nachhaltigkeitskennzahlen in die akustische Auslegung zu integrieren. Die Produkte der Karl Späh GmbH & Co. KG bilden hierzu praxisnah eine Ausgangsbasis, um die integrale Bewertung raumakustischer Designvarianten prototypisch zu erproben. Neben der Berücksichtigung von lebenszyklusbezogenen CO2-äquivalenten Emissionen werden auch akustische Parameter umfassender als bisher integriert, um damit einen Beitrag zur Förderung von Nachhaltigkeit und Klimaneutralität in der Bauindustrie zu leisten.
Problem- und Zielbeschreibung
Eine ausgewogene und gute Raumakustik ist wichtig für das Wohlbefinden und die Produktivität der Menschen, insbesondere beim täglichen Aufenthalt in Kindertagesstätten, Schulen, Büros und Produktionsstätten. Schlechte Akustik kann zu einem unangenehmen Arbeits- oder Lernumfeld, reduzierter Inklusion und gesundheitlichen Problemen führen. Daher ist eine effektive akustische Planung und der Einsatz von Maßnahmen wie akustischen Absorbern auch in frühen Planungsphasen entscheidend. Zusätzlich wächst mit dem steigenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit auch die Nachfrage nach umweltfreundlichen Absorbern. Immer mehr Bauprojekte berücksichtigen daher Umweltaspekte und fordern Umweltproduktdeklarationen (EPDs) für Baumaterialien und den Ausweis CO2-äquivalenter Emissionen.
Traditionelle Akustik-Planungstools konzentrieren sich bisher oft nur auf technische Parameter wie die Nachhallzeit. Andere Nachhaltigkeitskennzahlen bleiben (noch) unberücksichtigt. Dieses Projekt der Karl Späh GmbH & Co. KG und dem S-TEC ZKP hat daher zum Ziel, ein Verfahren zu konzipieren und prototypisch umzusetzen, das raumakustische und ökologische Aspekte kombiniert, um Nachhaltigkeitskennzahlen in die akustische Auslegung zu integrieren. Neben der Berücksichtigung von lebenszyklusbezogenen CO2-äquivalenten Emissionen werden auch akustische Parameter umfassender als bisher integriert. Neben üblichen akustischen Parametern wie der Nachhallzeit, werden auch die Raumform und die Verteilung der Absorber simuliert oder die Integration innovativer Ansätze wie 3D-Simulation oder Auralisation prototypisch erprobt. Das Projekt nutzt hierfür einen typischen Quaderraum, für welchen verschiedene akustische Ausstattungsvarianten gewählt werden können. Die Produkte der Karl Späh GmbH & Co. KG bilden hierzu praxisnah die Ausgangsbasis. Das Projekt ermöglicht damit, gestalterische, akustische und ökologische Aspekte direkt in der Planung zu integrieren und fundierte Entscheidungsunterstützung für die ganzheitliche Optimierung von Akustikmaßnahmen zu liefern.
Detaillierter Projektablauf
Im Projekt wurden umfangreiche akustische 3D Simulationen sowie Autalisation eines Beispielraumes mit verschiedenen Absorberkonzepten durchgeführt. Die eingesetzten Absorber wurden ökobilanziell bewertet und die Ergebnisse prototypisch in die Akustik Software reverberate integriert. Testnutzer erhalten nun zu ihren akustischen Auslegungen mit den bilanzierten Absorbern auch ein Ökobilanzergebnis. Das Vorgehen kann auf weitere akustische Elemente ausgeweitet werden.
Projektnutzen
- Berücksichtigung von Raumform und Verteilung der Absorber, nicht nur Nachhallzeiten.
- Akkuratere Vorhersagen und effektivere Planung durch umfassendere Analyse.
- Ermöglicht schnelle und effektive Planung unter Berücksichtigung von Umweltaspekten.
- Erhöht die Wettbewerbsfähigkeit von Absorberherstellern, Planern und Nutzern.
- Reaktion auf zunehmende Anforderungen bezüglich Ökobilanzen in Bauprojekten.
- Kombination von raumakustischer Berechnung und Ökobilanzierung
Das Projekt ermöglicht, dass Raumakustiklösungen unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte gestaltet werden können.