Konzept für eine regionalisierte und Zulieferer spezifische Berechnung der Umweltwirkungen aus der Materialverarbeitung in der automobilen Wertschöpfungskette

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Der Product Carbon Footprint (PCF) wird zu einem relevanten Entscheidungsfaktor für die Automobilindustrie und die Anforderungen an die Details und Transparenz der Umweltdaten aus der Wertschöpfungskette steigen an. Die Berechnung der Umweltauswirkungen der Materialverarbeitung ist jedoch eine Herausforderung. Im Rahmen dieses Projekts wird ein Konzept für eine regionalisierte und zuliefererspezifische Berechnung der Umweltwirkungen aus der Materialverarbeitung in der automobilen Wertschöpfungskette entwickelt.

Problem- und Zielbeschreibung

Derzeit erfordern PCF-Berechnungen häufig manuelles Modellieren und die Nutzung generischer oder durchschnittlicher Daten.  Vor allem in komplexen automobilen Liefernetzwerken führt dies zu großen Herausforderungen. Zukünftig wird es immer relevanter werden die nötigen Berechnungen spezifisch (regional) auf die „Ist-Situation“ von Zulieferern (Tier-n) anzupassen. Aktuell ist der Aufwand besonders hoch für das Mapping von Emissionsfaktoren auf Materialdaten und die Regionalisierung von Fertigungsprozessen bei Zulieferern.

Eine Reduzierung dieses Aufwands und Verbesserung der aktuellen Abläufe ist nötig, um eine regionalisierte und lieferantenspezifische Berechnung der Umweltauswirkungen zu ermöglichen. Dies hilft verschiedenen Stakeholdern in Unternehmen (z. B. R&D und Einkauf), eine informierte Entscheidung zu treffen, um die Dekarbonisierung bestmöglich zu steuern. Dieses Projekt verfolgt daher das Ziel, einen Ansatz zur Spezifizierung und Regionalisierung der Materialverarbeitung zu erarbeiten. Das Konzept wird Unternehmen helfen, die Umweltauswirkungen ihrer Produkte und den Einfluss aus der Zulieferkette genauer zu berechnen.

Bildquelle: ZF

Detaillierter Projektablauf

ZF hat bereits firmeninterne Prozesse zur Berechnung von PCFs aufgebaut. Zunächst wird die Ist-Situation analysiert und ein erster Impuls durch ZF zum bisherigen Vorgehen aufbereitet. Gemeinsam mit ZF Group wird erarbeitet, wie sich aktuell gängige Ansätze verbessern lassen. Beispielsweise soll der Ist-Zustand der Zuordnung von sekundären Datenquellen für Materialien sowie Durchschnitts-Datensätzen für Fertigungsprozesse auf Verbesserungs- und Automatisierungspotenziale auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse untersucht werden. Insbesondere der Aspekt der Regionalisierung soll betrachtet werden, um spezifische Zulieferer-Bedingungen besser abbilden zu können. Nachdem das Konzept entwickelt wurde, können die definierten Parameter zu Detailierung der Berechnungen bei ZF Group implementiert werden. Dieses Konzept ist eine Grundlage für Unternehmen innerhalb der Automobil-Lieferkette, kann aber auch auf andere Sektoren mit komplexen Lieferketten und dem Bedarf an PCF-Berechnungen angewendet werden.

Projektnutzen

  • Erstellung präziserer, regionalisierter PCFs
  • Anpassung der Berechnung auf regionaler Ebene an die
    tatsächliche Situation der Lieferanten
  • Steigende Qualität der übermittelten Daten für Kunden bzw. Emfänger der Informationen
  • Robustes System zur spezifischen Erfassung und Integration in die Reporting-Kette für Zulieferer

Projektnutzen in einem Satz

Basierend auf dem in diesem Projekt entwickelten Ansatz werden in der Zukunft präzisere und regionalisierte PCFs erstellt werden können und dazu beitragen, die Position der Baden-Württembergischen Zulieferer zu stärken.

Weiterführende Informationen

Finanziert durch

BW_Ministerium_MWAW unterstützt die Entwicklung frugaler Produkte

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